Pater Kaycee Mc Donald Nwandu feierte jüngst in der Pfarrkirche St. Margareta in Margrethausen sein 20-jähriges Priesterjubiläum. Zum Fest kamen Gäste aus Kamerun, Burundi, Nigeria, Laos und England nach Margrethausen
Diesen Tag werden die Gottesdienstbesucher sicherlich so schnell nicht vergessen. Nicht nur, dass das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt war. Bewusst hatte Peter Kaycee zusammen mit dem Kirchengemeinderat der Pfarrei den Termin auf den Gedenktag der Heiligen Margareta, der Kirchenpatronin der Pfarrkirche gelegt.
In der Kirche ging es rund
Während der Messfeier ging es für einheimische Verhältnisse zwar feierlich, doch unheimlich fröhlich zu. Hinge das alles nicht mit dem Glauben zusammen, so könnte man sagen, es ging richtig rund in der Kirche.
Die Gäste fanden gar nicht alle in der Kirche Platz
Dafür sorgten die vielen nigerianischen Gäste, allen voran der nigerianisch-katholische Chor aus Kornwestheim, der teilweise allerdings nur im Mittelgang Platz fand. So voll war es und so viele Besucher waren zu Ehren von Pater Kaycee Mc Donald Nwandu gekommen, dass viele dem Gottesdienst draußen vor der Kirchentür folgen mussten.
Zahlreiche Ministranten und Priester feierten mit
Mit Sicherheit staunten auch Pfarrer Uwe Stier und die beiden Diakone Michael Weimer und Thomas Vogler nicht schlecht, als sie zusammen mit etwa 30 Ministranten aus der ganzen Seelsorgeeinheit und mehr als 15 nigerianischen Priestern eingezogen waren und während der gesamten Messe eine Stimmung verspürten, die so ganz anders war als es gewöhnlich der Fall ist.
Manche Kirchenlieder wurden von Trommeln begleitet
Natürlich wurde der Verlauf der Liturgie eingehalten, doch wann singen so viele Priester gemeinsam einen lateinischen Choral, wann erleben die Gläubigen eine Predigt in deutscher und englischer Sprache und wann werden von Trommeln begleitete Lieder gesungen?
Afrikanische Ordensfrauen brachten tanzend die Hostien an den Altar
Ungewohnt auch, dass afrikanische Ordensfrauen unter rhythmischen Klängen und tanzend die Hostien zur Gabenbereitung an den Altar bringen. Es war festzustellen, dass alle in der Kirche angesteckt wurden von der Leichtigkeit und Emotionalität der Gäste aus Nigeria, unter denen sich auch zwei Brüder Kaycees befanden.
Eine tiefe Religiosität wurde spürbar
Sicherlich könnte das alles auch mit einer anderen Mentalität erklärt werden, doch das ist es nicht alleine: spürbar wurde eine tiefe Religiosität, diese Menschen leben förmlich den Glauben. Eine Eigenschaft, die uns in der nüchternen Welt abhanden gekommen ist, aber in manchen am Sonntag wieder entflammt wurde.
Der Chor Effata wirkte ebenfalls mit
Doch auch einige vertraute Elemente fanden Eingang in den Gottesdienst, allen voran der Chor Effata, dessen Lieder unter Leitung von Martin Wäschle jede Feier zu einem Genuss werden lassen. Und dann waren da noch die Erwachsenen-Sternsinger, die sich in nigerianische Hemden gekleidet hatten.
Nach dem Gottesdienst wurde in der Festhalle gefeiert
Die Kirchengemeinde und Kaycee hatten zum Feiern in die Festhalle geladen. Dort fanden nicht alle Platz, so dass sich das Geschehen zu weiten Teilen auf den Schulhof verlagerte. Schätzungsweise mehr als 300 Menschen waren so bei nigerianischem Essen und reichlich gespendeten Kuchen und Kaffee in bester Festlaune. Schön war auch, dass Einheimische mit den Gästen ins Gespräch kamen. Diese waren aus vielen Ländern angereist, etwa aus Kamerun, Burundi, Laos und England, und natürlich aus Nigeria selbst.
Worte der Wertschätzung für Pater Kaycee
Erfreulicherweise gab es keine langatmigen Reden und doch erfuhr Kaycee McDonald in einigen Grußworten die Wertschätzung, die er sich während der vergangenen acht Jahre seines Wirkens in der Seelsorgeeinheit und über einen längeren Zeitraum hinweg in seinem Orden verdient hat.
Dank von allen Seiten
Dekanatsreferent Prof.Dr. Hans-Jürgen Guth gratulierte dem Jubilar auch im Namen des Bischofs, Pater Paulicarp Ibekwe für den Orden der „Söhne der gnadenreichen Gottesmutter Maria“, dessen Provinziale für Europa Kaycee ja ist, Pfarrer Uwe Stier dankte im Namen der Seelsorgeeinheit für die erbrachte Arbeit und übergab für die Kirchengemeinde St Margareta eine Madonnenfigur als Geschenk. Thomas Bolkart sagte Dank zunächst als Vertreter der politischen Gemeinde und holte dann seine Sternsingerkollegen auf die Bühne.
Mit Schnee steht er auf Kriegsfuß
In parodistischer Weise ließen sie, mit denen Kaycee seit ihrem Bestehen in freundschaftlicher Weise verbunden ist, ein Lied erklingen, in Anspielung an die Tatsache, dass er sich noch immer nicht an die klimatischen Verhältnisse gewöhnt hat. Zur Melodie „Muss i denn…“ schallte es unter dem Gelächter und Gejohle durch den Saal: „When it snows, when it snows, Kaycee says let me go, let me go“ und schließlich „Kaycee Du bleibst hier“. Und weil auch zuweilen die Pünktlichkeit auch noch ein Problem für den Pater ist, erhielt er eine Uhr.
Eine Riesentorte für die Hauptperson
Ganz privat hatten ihm Bettina und Helen Schurer eine Riesentorte gebacken, die er im Saal anschnitt. Ausgelassen tanzten die Mitglieder des nigerianischen Chors und immerhin trauten sich manchmal auch einige Einheimische auf die Bühne.
Auch die Besucher halfen ganz selbstverständlich mit
Von vornherein war es der Kirchengemeinde klar, dass dieses Fest ein Kraftakt werden würde. Und so war es denn auch. Aber die Margrethausener können auch Zusammenhalt zeigen: als sich lange Schlangen vor der Essens- und Kuchenausgabe bildeten, sich an der Spüle die Geschirrberge türmten, sprangen spontan Besucherinnen ein und wechselten gewissermaßen die Fronten.
Geschafft aber auch hochzufrieden wurde das Fest beendet, lange bevor sich einige der Gäste, die im Foyer des Klosters weiterfeierten, in ihre von Privatpersonen dankenswerterweise bereit gestellten Quartiere zurückzogen.
Quelle
ZAK, 26.07.2019, Holger Much
URL: https://www.zak.de/Nachrichten/Internationales-Flair-und-Stimmung-in-der-Kirche-beim-Priesterjubilaeum-in-Margrethausen-137045.html